Auf vegan umsteigen oder nicht? So überwindest du erste Hürden!

Wie gehst du bei der Umstellung von einer normativen Ernährung auf eine pflanzliche am besten vor? Bevor der vegane Lebensstil zur Gewohnheit wird, ist er vielleicht erst einmal gewöhnungsbedürftig. Logisch. Wir erklären mögliche Hindernisse und wie du diese überwinden kannst.
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25. August 2021

Pflanzliche Lebensmittel und die häufigsten Hindernisse

Du überlegst, ob eine pflanzliche Ernährung etwas für dich ist? Dies sind unsere häufigsten Hindernisse für den Einstieg in einen veganen Lebensstil. Erkennst du sie wieder?

Wie komme ich an Proteine?

Proteine sind für deinen Körper super wichtig. Genügend Proteine zu dir zu nehmen ist jedoch bei einer pflanzlichen Ernährung überhaupt kein Problem. Proteine findest du hauptsächlich in Hülsenfrüchten, aber auch in (fermentiertem) Soja, Seitan, Nüssen und Samen. Zum Vergleich: Huhn enthält 22% Eiweiß und Eier 13%, aber Linsen enthalten 28%, Erdnüsse 29%, Hanf 30% und Tofu 13%.

Möchtest du eine proteinreiche Ernährung mit beispielsweise 30% Protein pro Tag einhalten? Dann wird es schwieriger. Wer sich pflanzlich ernährt, hat einfach weniger Auswahl an proteinreichen Produkten. Und wenn man Fleisch isst, kommt man schnell auf etwa 100 Gramm. Wenn du das gleiche mit proteinreichen Nüssen oder Samen machst, wirst du auf die gleiche Masse am Ende mehr Kohlenhydrate oder Fette haben.

Profi-Tipp:

Wähle pro Mahlzeit ein proteinreiches Produkt und baue deine Mahlzeit darauf auf. Nimm für jede Mahlzeit eine andere Proteinquelle. Das könnte beispielsweise morgens Quinoa (16% Protein) sein, nachmittags Kichererbsen (23% Protein) und abends Seitan (28% Protein).

Ist das gesund?

Das kommt ganz darauf an. Wie bei jedem Ernährungsstil hängt dies weitgehend davon ab, wie bewusst und abwechslungsreich du dich ernährst und wie du dein Leben darüber hinaus gestaltest. Machst du Sport? Rauchst du? Als Veganer kann man sich auch von Pommes und Ketchup ernähren, aber dann fehlen einem natürlich die Nährstoffe. Veganer essen häufiger Gemüse und Obst mit viel Abwechslung. So bekommt man schon bald eine gesunde Dosis an Vitaminen und Mineralstoffen.

Sich gesund zu ernähren bedeutet mehr als nur die Frage “Fleisch oder kein Fleisch”. Höre auf deinen Körper und befrage die Experten, wenn du dir unsicher bist.

Wie sieht es mit Vitamin B12 aus?

Vitamin B12 ist tatsächlich nur in fleischlichen Produkten enthalten. Manche Leute sagen, man könne es auch durch Algen zu sich nehmen, aber das ist nicht möglich. Wenn du dich also pflanzlich ernähren möchtest, ist es ratsam, zusätzlich B12 durch Nahrungsergänzungsmittel zu dir zu nehmen. Lass dich von deinem Arzt oder Naturheilpraktiker beraten und deinen Vitamin B12-Bedarf überprüfen.

Fun fact

Laut Ernährungsberaterin Lobke Faasen nahm der Mensch Vitamin B12 früher über Schlamm- und Erdreste von unverarbeitetem Obst und Gemüse auf. Aber jetzt, wo wir alles so sauber essen, bekommt man es nur noch aus Fleisch oder B12-Vitamintabletten.

Ich mag Fleisch halt einfach

Das ist verständlich und auch legitim. Aller Anfang ist schwer, nimm dir genügend Zeit und Spielraum, um vollständig vegan zu werden. Es gibt eine Grauzone zwischen vegan und nur Fleisch essen, das solltest du nicht vergessen. Am besten gehst du Schritt für Schritt vor. So werden deine fleischlosen Entscheidungen schon bald zur Gewohnheit. Und Gewohnheiten behältst du bei!

Ist zu viel Soja nicht schädlich?

Manche Menschen meiden Soja, weil die Sojaproduktion schädlich für die Umwelt ist. Dies ist eine ziemliche große Diskussion an sich, aber wir können uns kurz fassen: Wenn es um die Umwelt geht, solltest du wissen, dass nur 2% der Sojamenge für den menschlichen Verzehr angebaut wird. Das Soja, das für Tiere angebaut wird, ist daher viel umweltschädlicher. Wir können dieses Problem ein wenig lösen, indem wir weniger Fleisch essen.

Worauf solltest du bei Soja achten, wenn du deiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes tun möchtest? Kaufe immer Bio-Sojaprodukte (ohne Gentechnik). Denke auch daran, dass fermentierte Sojaprodukte nochmal etwas ganz anderes sind: Fermentiertes Soja wirkt als Probiotikum für den Darm, zum Beispiel Tamari, Shoyu, Miso, Tempeh und Natoo.

Möchtest du mehr über Soja und Hormone erfahren? Dann besuche die Website von Rineke Dijkinga.

Noch nicht ganz überzeugt?

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